Gefährliche Geliebte

Gefährliche Geliebte von Haruki Mrakami



Bildergebnis für gefährliche geliebte Originaltitel:Kokkyo no minami Taiyo no Nishi
Seitenanzahl: 286
Verlag: btb

Taschenbuchformat (9,5cm﹡15,5cm ) - das hat mir sehr gefallen. Das Buch passt in jede Tasche, perfekt in die Hand für einen Spaziergang.



"Ich habe Angst", sagte sie. "In letzter Zeit fühe ich mich wie eine Schnecke ohne Haus". "Ich habe auch Angst", sagte ich. "ich fühle mich wie ein Frosch ohne Schwimmhäute."
















Herzstück 

Die Hauptperson des Buchs heißt Hajime (japanisch "Beginn). Im Laufe der Geschichte macht er sich auf der Suche nach sich selbst. Stück für Stück erarbeitet er sich sein Leben, auch wenn er sich nicht sicher ist was er sucht, wer er ist und was er wirkich mag.
Shimamoto, seine Jugendfreundschaft, hat eine ganz besondere Beziehung zu ihm, die er auch nicht vergisst als sie auseinandergehen und  verschiedene Wege beschreiten.

Jahre später, als Hajime Ende dreißig ist, verheiratet, Vater und Besitzer von zwei erfolgreichen Jazz-Bars treffen sich die beiden wieder. Und Hajime wird auf die Probe gestellt. Möchte er weiter sein Leben weiter leben, oder erneut eintauchen in die Welt von Shimamoto, der Frau, die sein Herz auf eine ganz besondere Weise berührt und die er einfach nicht vergessen kann.

Wenn du alles hast, und eigentlich glücklich sein solltest...und doch fehlt irgendwas...

Gedanken die wandern

Die innere Zerrissenheit von Hajime wird sehr schön dargestellt.
Es hat einen tolen Schreibstil und wundervolle sprachliche Bilder. Ich musste oft schmunzeln.
Außerdem konnte ich mich gut mit vielen Gedanken identifizieren.

Das Ende war melancholisch und hat mich nicht so zufriedengestellt.

Ich muss sagen, ich hatte mich anfangs auf das Buch gefreut. der Klappentext hat mir sehr zugesagt. Doch etwas hat mich sehr gestört (siehe unten, achtung SPOILER) und das hat mir die Hajime teilweise sehr unsympatisch gemacht! Vielleicht war es auch die Intention des Autors, das es um die inneren Dämonen geht, die man eben nicht bekämpfen kann... dennoch hat es mir viel genommen... auch das Ende hat mich nicht zufriedengestellt. Es läuft dann irgendwie aus ohne das wirklich etwas bedeutsames passiert. Da frage ich mich, ob das die Realität darstellt... oder einfach nur ein trauriges Leben, das nicht weiß wohin.

Lesenswert?

Ich bin hin-und hergerissen. An sich gibt es wirklich viee wundervolle Tetstellen, die geradezu poetisch sind und sehr zum nachdenken anregen. Andererseits fehlt mir die Stimmigkeit und wenn man mich fragen würde: Ist das ein Buch was man unbedingt gelesen haben sollte, könnte ich nicht mit "ja" antworten... Es schadet aber auch nicht 😉
Ich habe mir zudem einige Meinungen zum Buch angeschaut, und die "Bewertungen" sind sehr unterschiedlich...









Spoiler
Störer:

Es gibt so einige kleine Stellen, wo es um Sex geht... die mir die Figur von Hajime sehr unsympatisch gemacht haben!

(er kennt die Cousine nicht, er hat sie da zum ersten Mal gesehen! Izumi ist seine Freundin)


Kaum war Izumi für ein paar Minuten nicht am Tisch, bat ich ihre Cousine um ihre Telefonnummer und sagte zur Erklärung, ich wolle sie ein paar Dinge über ihr College fragen. Zwei Tage später rief ich sie an und fragte, ob wir uns am folgenden Sonntsg sehen könnte. Nach einer kaum merklichen Pause sagte sie  "In Ordnung". Etwas an ihrem Ton machte mich zuversichtlich, dass auch sie den Wunsch hatte mit mir zu schlafen".
          Wie bitte?^^ Wie kann man bitte "In Ordnund sagen, dass der Zuhörer denkt "ja, sie will mit                mir Sex haben?!

Für diesen jungen Man ist eine Freundin oder eine Frau zu haben kein Grund treu zu beiben, sondern er geht fremd ohne schechtes Gewissen... ist eben irgendwie so. Und sein Schwiegervater ermutigt ihn dazu noch.
Natürlich belügt er seine Frau und macht sich keinerlei Gedanken was für Konsequenzen es für ihr Leben und ihre gemeinsame Zukunft hat. 

Das Fremdgehen gehört zu seinem Leben...genau wie vorrangig an das körperliche zu denken wenn er einer Frau begegnet. Das stellt für mich diese tiefe Verbindung zu Shimamoto in Frage, als sie sich wieder treffen. Geht es wirklich um das besondere an ihr, etwas, was tief in ihr verborgen liegt, ein Gefühl, was ihm keine andere Frau geben kann...oder ob es eine weitere Eroberung ist, die sich in die Liste einfügt. Das finde ich sehr schade. Und hat für mich das zauberhafte, das "gewisse etwas" an der Geschichte genommen.
Woraus ich einfach nicht recht schlau werde ... es aber auch interessant finde: Hajime kommt mit Einzekindern sehr gut klar, vielleicht weil er selbst eins ist... aber bei Frauen mit Geschwistern scheint er einen Hang zum fremdgehen zu haben und ihnen geht irgendwie ...etwas verloren was er sucht. Das Wort "Einzelkind" erscheint öfter und scheint eine besondere Rolle zu spielen...

Kommentare

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