Nachtwild


"Nachtwild" von Gin Phillips


Originaltitel: Fierce Kingdom
Genre: Thriller
Seitenzahl: 304
Preis: 15,90 Euro
Verlag: dtv premium














Ihre Arme tun schon weh und sie denkt an letzte Woche im Park - 
Haben Enten Zähne? Beißen sie mich bestimmt nicht? Haben Enten Füße? Warum konnte ich als Baby nicht laufen? Hatte ich auch keine Beine? 
An diesem Nachmittag hatte sie auf dem Heimweg tatsächlich den Punkt erreicht, an dem sie Lincoln nicht mehr tragen konnte und ins Gras abgesetzt hatte, worauf er zu weinen anfing. Heute wird sie ihn nicht absetzen

Herzstück

Eine Mischung aus Grusel und dem Alltag und den Gedanken einer Mutter mit ihrem Kind.
Außerdem besticht die Geschichte durch einen gewissen Hauch von Witz / Abernheit, da die Gedanken der Mutter oft in die Welt ihres Sohnes abtaucht.

Joan ist Mutter und besucht mit ihrem Sohn Lincoln des Zoo. Es ist schon spät und die beiden haben nur noch wenige Minuten bevor der Zoo schließt.
Plötzlich fallen Schüsse. Und wie sich herausstellt sind am Eingang mehrere Leichen zu sehen.

Joan hat nun nur noch eine Aufgabe: das Leben ihres Sohnes zu beschützen.



Gedanken die wandern

Mir hat der Grundgedanke sehr gefallen! Eine Mutter allein mit ihrem Jungen, die alles für ihn tun wird damit er überebt. Eine einfache Frau wird zu einer mutigen Beschützerin, mit scharfem und wachem Verstand.
Normalerweise ist es doch ein starker Mann, der sich mit einem kleinen Schritt zum Helden entwickelt und da ist eine kluge Frau und Mutter als Heldin sehr erfrischend. Auch hier hat es mir gut gefallen, dass ihre Entwickung logisch und lansam von Statten ging.

Außerdem gibt es noch andere Personen, die im Park sind, als die Schüsse fallen.
Was auch ziemlich reizvoll war: es geht nicht um mehrere Tage, sondern Stunden. Die Geschichte ist also komprimiert und fast jeder Schritt kann beschrieben werden. Außerdem war der Spannungsbogen sehr gut, es gab nur wenige Stellen, in denen die Spannung etwas hing



Lesenswert?

Ein unterhaltsamer Thriller mit Spannung, der mal ein neuen Blickwinkel, den einer Mutter, zeigt. Mir hat die Idee der Geschichte gefallen, da das Thema nicht so ausgelutscht ist.

Das Buch hat sich auf jeden Fall schnell und gut gelesen, innerhalb von zwei Tagen hatte ich es durch. Das ist zum Teil der Spannungsurve des Buches zu verdanken (zum anderen lese ich einfach fix^^)
Dafür dass ich selten Krimis oder Thriller lese, bzw. es nicht mein Liebingsgenre ist, war das Buch gut :)










Spoiler:

Was mich zuerst sehr schockiert hat war die Tatsache, dass die junge Mutter ihr Baby zurückgelassen hat. Allein. Und in einem Mülleimer.
Erst später, als klar wird, dass es die klügste Taktik ist, weil die Lautsprechermusik die Schreie und das Weinen des Babies übertönen, habe ich den Schrecken etwas ablegen können.

Es hat mir auf jeden Fall gezeigt, dass die Menschen in einer solchen Situation auf die Probe gestellt werden und Dinge tun müssen, die nicht einfach sind. Aber entweder heißt es Wir beide sterben oder ich lasse mein Kind allein, da wo es sicher ist und wir beide überleben. Manchmal ist es aber auch das beste ein Risko einzugehen. Es ist immer ein Wagnis und jede Entscheidung wiegt schwer.


Kommentare

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